Filmvorführung:
Väter und Söhne
3. Teil: Macht und Ohnmacht – 1932 bis 1938
4. Teil: Auf Ehre und Gewissen – 1941 bis 1947
Deutschland 1986
3. und 4. Teil der Saga vom Aufstieg und Niedergang einer einflußreichen Industriellenfamilie vor dem Hintergrund der Geschichte Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
„Im I.G.-Farben-Prozess 1947/48 mußten sich die führenden Männer der deutschen Chemie-Industrie wegen Teilnahme an Kriegsverbrechen verantworten. Soweit sie überhaupt verurteilt wurden, waren die Strafen gering. Nach ihrer Verbüßung kehrten die Herren an ihre Arbeitsplätze zurück und machten das Wirtschaftswunder. (...)
Sinkel schildert den Akt der Verführung über die (fiktive) Figur des Heinrich Beck (Bruno Ganz). Beck war alles andere als ein Nazi. Er war ein genialer Chemiker. Unter seiner Leitung entsteht im besetzten Polen schließlich jenes Chemiekonzentrat, das, weil die Arbeiter später aus dem eigens dafür errichteten I.G.-Lager Auschwitz kamen, zum Hauptpunkt der Anklage vor dem Nürnberger Gericht werden sollte. An Beck erfahren wir auch den doppelten Vorgang der Verdrängung, der Schuld nicht zulassen mochte, weil er schon die Tat nicht ins Bewußtsein vordringen ließ. In Väter und Söhne wird erlebbar gemacht, wie es dazu kommen konnte, daß verdienstvolle und ehrbare Männer und Frauen zu Helfern der Henker werden und dann, unberührt von Schuld und ohne Zeichen von Scham, weiterleben konnten.“ Günter Rohrbach (aus: Väter und Söhne. Eine deutsche Tragödie, 1986)