Hans-Gerd Koch stellt zusammen mit Peter Hamm und Michael Krüger den Briefschreiber Franz Kafka vor.
Das Ende des Ersten Weltkriegs und der Untergang der Habsburger Monarchie bedeuten auch für den tuberkulosekranken Kafka einen gravierenden Einschnitt: Er ist jetzt Bürger der CSR und damit als deutschsprachiger Jude in einer heiklen Lage. Selbst in der leidenschaftlichen Korrespondenz mit Milena Pollak, geb. Jesenská, die den Schwerpunkt der Briefe in dieser Zeit ausmacht, spielen die nationalen Konflikte eine Rolle. Nach dem Scheitern dieser wohl intensivsten Beziehung seines Lebens zieht sich Kafka in ein Sanatorium in der Hohen Tatra zurück – seinem Zauberberg.
Hans-Gerd Koch, Literatur- und Editionswissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal, ist seit 1982 für die Kritische Kafka-Ausgabe tätig, er ist Herausgeber der fünfbändigen Briefausgabe, Mitherausgeber der Tagebücher und der Drucke zu Lebzeiten. Er hat die Taschenbuchausgabe Gesammelte Werke in zwölf Bänden herausgegeben und Als Kafka mir entgegenkam …, einen Band mit Erinnerungen von Zeitgenossen. Er ist u. a. Autor des Bandes Kafka in Berlin.