Die Happenings und Activities des amerikanischen Künstlers Allan Kaprow (1927-2006) stellen bis heute für die Interpretation eine Herausforderung dar. Ausgehend von den Happenings Fluids (1967), Sweet Wall (1970) und der Activity Echo-Logy (1975) will ich der Frage nachgehen, wie Kaprows Werk mit der Veränderung des ökonomischen und politischen Kontexts zwischen den 1960er und 1970er Jahren zusammenhängt. Gestützt auf den Begriff der »immateriellen« Arbeit versuche ich zu zeigen, wie Kaprow mittels seiner ephemeren Kunstwerke die Verschiebung der Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem, Freizeit und Arbeit, Produktion und Konsum, Sexualität und Ökonomieartikuliert. P. U.
Philip Ursprung, geb. 1963, ist Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich. Er ist Autor von Grenzen der Kunst: Allan Kaprow und das Happening und Robert Smithson und die Land Art (München, 2003) sowie Herausgeber von Herzog & de Meuron: Naturgeschichte (Montreal, 2002). Zuletzt erschien Die Kunst der Gegenwart: 1960 bis heute (München, 2010).