Die Frage nach der Religion steht wieder und überraschenderweise im Zentrum der Aufmerksamkeit: von Jürgen Habermas bis Peter Sloterdijk, von Gianni Vattimo bis Martin Mosebach wird die Frage erörtert, was es mit der Wahrheit des christlichen Glaubens auf sich hat. An was glauben wir, wenn wir uns Christen nennen? Jetzt hat der große Philosoph und Philosophiehistoriker Kurt Flasch ein kluges und bewegendes Buch darüber geschrieben: „Warum ich kein Christ bin“, das er uns vorstellen wird.
„Kann man vernünftigerweise Christ sein oder bleiben? Dies sorgfältig zu erörtern, liegt, scheint mir, im allgemeinen Interesse. Es gibt viele Zweifler; die Zeit homogenen Volksglaubens ist in Europa vorbei. Es hagelt Kirchenkritik, aber die kirchlichen Lehren erfreuen sich großer Schonung. Viele reduzieren sie auf Nächstenliebe und lassen alles, was darüber hinausgeht, auf sich beruhen. Gerade darüber, also über die Wahrheit des christlichen Glaubens, möchte ich Unterhaltungen anregen.“ K. F.
Kurt Flasch gilt als der bedeutendste deutsche Historiker mittelalterlicher Philosophie. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. 2000 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, 2009 mit dem Hannah-Arendt-Preis, 2010 mit dem Lessing-Preis für Kritik sowie mit dem Essay-Preis Tractatus und 2012 mit dem Joseph-Breitbach-Preis.