Als Alfred Brendel sich vor einigen Jahren von den Konzertpodien in aller Welt verabschiedete, ging nur vermeintlich eine Ära zu Ende: Der »spirituellste und philosophischste Pianist der siebziger und achtziger Jahre« (Joachim Kaiser) spielt zwar keine öffentlichen Konzerte und Klavierabende mehr. Aber nach wie vor beschäftigt er sich auf seine ureigene Weise mit Musik und deren Interpretation. Und wer wäre berufener, über Musik zu sprechen, als der Pianist und Autor Alfred Brendel, der am Klavier wie am Schreibtisch gleichermaßen überzeugend zu interpretieren wie zu formulieren versteht.
Mehr als bei jedem anderen besteht bei Alfred Brendel eine enge Wechselwirkung zwischen dem »Nachdenken über Musik« und dem konkreten künstlerischen Tun. Aus dieser eigenen Erfahrung heraus entstanden seine drei Vorträge Schule des Hörens, die 2010/11 an der Münchner Hochschule mit Begeisterung aufgenommen wurden. Und nun ist er erneut zu Gast in München: In einer gemeinsamen Veranstaltung der Hochschule für Musik und Theater München und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste spricht er über Schuberts letzte Sonaten. Sein Vortrag mit Musikbeispielen berührt musikhistorische und rezeptionsgeschichtliche Fragen, lebt aber vor allem – wie könnte es auch anders sein – von der intensiven Erfahrung eigener Interpretation.
Eine Veranstaltung der Hochschule für Musik und Theater München in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste