Utvandrarna/Die Emigranten, Regie: Jan Troell, Schweden 1971, deutsch, 150 Min.
Nybyggarna/Das neue Land, Regie: Jan Troell, Schweden 1972, deutsch, 160 Min.
Ingmar Bergman hat Jan Troell zu den größten Poeten unter den zeitgenössischen Filmemachern gerechnet.
Jan Troell wurde am 23. Juli 1931 in Schweden geboren. Neun Jahre lang unterrichtete er als Lehrer. Anfang der 60er Jahre begann er Kurzfilme zu drehen, bald als sein eigener Kameramann und Schnittmeister. Bei der Wahl seiner Stoffe beeinflußte ihn die sozialrealistische Literatur, die in Schweden seit den 20er Jahren Geltung erlangte. In den vielstündigen Filmen Emigranten (1971) und Das neue Land (1972) erzählt Troell, inspiriert durch die Romane Vilhelm Mobergs, von der Auswanderung notleidender Bauern aus Südschweden nach Nordamerika während des 19. Jahrhunderts. Troell vermeidet alles äußerlich Spektakuläre. Sein subtiler und einfühlsamer Impressionismus konzentriert sich auf die »Wechselfälle des täglichen Lebens« und den Erfahrungshorizont der mutigen Hauptfiguren, auf Landschaften und Jahreszeiten, Geburten und Todesfälle, Kindheit und Altern. Liv Ullmann spielt eine junge Bäuerin als große Liebende, unverzärtelt und doch ergreifend rührend. Neben ihr Max von Sydow, in der bitteren Gegenwart zu Hause und in seinen Träumen von einer besseren Zukunft. Die Aussiedler-Saga Troells gehört unzweifelhaft zu den Klassikern der Filmgeschichte. T. K.