Der serbische Architekt, Bildhauer, Urbanist, Politiker und Schriftsteller Bogdan Bogdanovic (1922-2010) schuf nach dem Zweiten Weltkrieg zur Erinnerung an die Gefallenen und die Opfer des Faschismus 18 Denkmäler, die über das ganze ehemalige Jugoslawien verteilt sind. »Diese übernationalen, multiethnischen und transreligiösen, dem Leben zugewandten Erinnerungsstätten gehören zu den eindrucksvollsten in die Landschaft eingeschriebenen künstlerischen Orten des Gedenkens in der europäischen Kultur. Sie sind auch Plätze der Ermutigung für ein neues Zusammenleben der Ethnien, Nationalitäten, Religionen und Regionen.« (F. A.)
Die in Deutschland weitgehend unbekannten Werke werden von Friedrich Achleitner, der mit Bogdanovic befreundet war, vorgestellt und als »das Leben weiterdenkende Orte, die den namenlosen oder auch benannten Opfern einen Ort der Erinnerung geben,« eindringlich interpretiert.
Friedrich Achleitner, geb. 1930, war Mitglied der Wiener Gruppe, bis 1998 unterrichtete er Architekturgeschichte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seine Publikationen zur Österreichischen Architektur sind maßstabsetzend. Seit der Emeritierung arbeitet er auch wieder als freier Schriftsteller.