Johann Sebastian Bach begann die Komposition seiner Kunst der Fuge bereits um 1742, spätestens ab 1748 fertigte er Stichvorlagen für den Druck an. Parallel dazu arbeitete er auch am Credo der h-Moll-Messe und nahm letzte Korrekturen an den 18 Chorälen von verschiedener Art für Orgel vor.
Aufgrund seiner fortschreitenden Erblindung und seines schlechten Gesundheitszustandes konnte er den Zyklus, der als opus summum der Demonstration seiner kontrapunktischen Künste gedacht war, nicht mehr vollenden.
Ein lapidares Grundthema, das nur den Umfang einer kleinen Sext erreicht, bildet das Grundgerüst für eine Fülle von Varianten und rhythmischen Veränderungen, die schließlich in eine Fuge münden, in der die Tonfolge b-a-c-h als 3. Thema erscheint. Danach bricht sie ab, die geplante Verbindung mit dem Hauptthema als 4. Thema und damit die Erweiterung zu einer Quadrupelfuge ist nicht mehr ausgeführt.
Die Kunst der Fuge ist nach dem heutigen Stand der Musikwissenschaft für ein Tasteninstrument geschrieben, vorzugsweise für das Cembalo, und setzt damit die Reihe der Bach'schen Clavier-Übungen fort. Eine Darstellung auf der Orgel bietet sich aber an, da der Interpret die polyphonen Strukturen durch entsprechend farbige Registrierung und geschickte Manualaufteilungen besonders deutlich machen kann. E. K.
Edgar Krapp spielt diesen Werkzyklus nach einer kurzen Einführung in der Abfolge des Originaldrucks von 1751.
In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München.