„Na, vermissen Sie uns schon? Die opern- und ballettlosen Theaterferien können für Musiktheaterfreunde mitunter ganz schön lang werden. Um Ihre Sehnsucht nach dem großen Gefühl auf der Bühne ein wenig zu stillen und Sie vielleicht auch in der einen oder anderen Theatererinnerung schwelgen zu lassen, haben wir eine dringende Empfehlung für Sie: die aktuelle Ausstellung, die sich dem Kostümbildner, Szenographen und Regisseur Jürgen Rose widmet. Noch bis 18. Oktober haben Sie Gelegenheit, diese große Werkschau zu sehen.
Und was für ein Œuvre gibt es dort zu entdecken! Seit über 50 Jahren prägt Rose nun das Theater der Welt – und das Repertoire der Bayerischen Staatsoper und des Staatsballetts. Allein im Spielplan der kommenden Saison sind 9 seiner Arbeiten auf unserer Bühne zu sehen, angefangen bei Klassikern wie John Crankos Onegin, Die Zauberflöte oder Der Rosenkavalier, für die Rose bereits in den 1970ern Bühne und Kostüme entwarf, bis hin zu jüngeren Arbeiten wie Werther oder Norma, die er als Regisseur an der Bayerischen Staatsoper entwickelte. …
Doch egal, ob es sich um seine frühen oder späten Arbeiten handelt: Allen Kostümen und Bühnenbildern gemein ist eine große Präzision, die sich in der Ausstellung aufs Herrlichste bestaunen lässt. Oder wann käme man beispielsweise den opulenten Kostümen Königin Elisabeths oder König Philipps aus Verdis Don Carlo jemals so nahe? Nur im Rahmen dieser Ausstellung ist es nun möglich, diesen Originalkostümen auch abseits der Opernbühne zu begegnen. Jedes der kleinen Details kann hier studiert werden – und derer gibt es viele, denn allein an diesen Kostümen wurde an der Bayerischen Staatsoper bis zur Fertigstellung ein Jahr lang gearbeitet. …“
Johannes Lachermeier, 7. August 2015, www.blog.staatsoper.de