Die Reise nach Wien, D 1972, 103 Min., Farbe, restaurierte Fassung. Film mit Elke Sommer, Hannelore Elsner, Mario Adorf
In einem Dorf im Hunsrück im Jahr 1943: die blonde Toni und die braune Marga, deren Männer an der Front sind, kämpfen sich durch den Kriegsalltag und träumen von kleinen und großen Fluchten. Ihr Städtchen im Hunsrück erstickt sie und sie plagt das vage Gefühl, daß ihr Sparbuch nach dem »Endsieg« nicht mehr viel wert sein wird. Sie schlachten heimlich ein Schwein und umgarnen einen Jagdflieger, zu dessen Ehren ein Fest veranstaltet wird. Beim Ehrenfest für den Jagdflieger finden die Freundinnen eine Zigarrenkiste voller Geld. Spontan beschließen sie, ihre Abenteuerlust zu stillen und eine Reise nach Wien anzutreten. Auf ihrem Streifzug durch die fremde Großstadt erleben sie nichts als Enttäuschungen. Desillusioniert kehren die beiden Frauen in die Heimat zurück. Ein Ermittlungsverfahren wegen Schwarzschlachtung erwartet sie, doch die beiden Frauen wissen den zuständigen Ortsgruppenleiter so zu kompromittieren, daß er selbst in weit größere Schwierigkeiten gerät.
»Es ist eine Komödie aus der Nazi-Zeit, entstanden 1973, als das Dritte Reich im deutschen Kino kaum vorkam und wenn doch, dann bierernst. Das Wunder- bare an der Reise ist, daß sie kein Bewältigungsfilm sein, sondern nur von zwei lebensfrohen jungen Frauen erzählen will – und uns nebenher ein viel besseres Gefühl für den Alltag im Dritten Reich vermittelt als zehn Guido Knopps.« H. G. Rodek