Wer verstehen will, wie die Zukunft aussehen wird, sollte sich genau anschauen, was im Silicon Valley passiert: Unternehmer wie Elon Musk, Mitgründer von Pay Pal und der Elektro-Autofirma Tesla, arbeiten daran, die Expansionsträume der sechziger Jahre Wirklichkeit werden zu lassen: Seine Mars-Rakete ist startklar, sein Hyperloop-Zug soll Menschen in Kapseln durch eine Röhre schneller, als ein Flugzeug es könnte, von Los Angeles nach San Francisco schießen. Die großen neuen Bewusstseinskonzerne Apple und Google lassen sich dort von Architekten wie Sir Norman Foster oder Bjarke Ingel ihre neuen Headquarter bauen, die aussehen wie Mondsiedlungen – geschlossene Welten, die man nur noch zum Schlafen verlassen muss. Und wie man schläft, das verraten einem vernetzte Geräte, die morgens Informationen über Atmung und Herzfrequenz aufs Handy senden. Gleichzeitig regt sich Widerstand: In den neuen Techno-Hippie-Kommunen und auf dem Land versammeln sich Hacker, um herauszufinden, wie eine Zukunft jenseits von totaler Ausspähung und Fernsteuerung durch die großen Konzerne aussehen könnte. Sie sind die neuen Futuristen. Ein Bericht aus der neuen Welt. N. M.
Niklas Maak studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Architektur. Seit 2001 ist er Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Daneben unterrichtete er als Gastprofessor in Frankfurt am Main und Harvard. Für seine Arbeit wurde er u. a. mit dem George F. Kennan Award und dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Fahrtenbuch. Roman eines Autos (2011) und Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser brauchen (2014).