Die klassischen Künste befinden sich seit Jahrzehnten in einem Umbruchprozess, der nicht zu neuen festen Formen zu führen scheint, sondern sich immer weiter beschleunigt. Überall sieht man Spuren von Auflösung und Vielgestaltigkeit. Das Theater ist diesem Prozess in besonderer Weise ausgesetzt, aus unterschiedlichsten Richtungen greifen gesellschaftliche Kräfte und ästhetische Prozesse die Bühne in ihrem Kern an und verändern sie ständig. Wohin wird dieser Prozess führen? Peter Michalzik, dem Theater in vielfacher Weise verbunden, als Autor, Kritiker, Kurator und Juror, wird in seinem Vortrag diese Frage nach Kräften unvoreingenommen diskutieren. Er wird dabei auf die unterschiedlichen Kräfte, die auf das Theater einwirken, eingehen – und er wird eine echte Prognose versuchen.
Peter Michalzik, geb. 1963 in Landshut. Studium Germanistik, Philosophie, Theaterwissenschaften und Geschichte in München. Autor, Theater- und Literaturkritiker. 2004-2007 Juror beim Berliner Theatertreffen. 2000-2013 Feuilletonredakteur der Frankfurter Rundschau. Mitglied der Jury des Mühlheimer Stückemarkts. Kurator des Festivals »Neue Stücke aus Europa«. Recherchenprojekt »Mannheim Arrival«. Dozent an mehreren Schauspielschulen (z. Z. vor allem HfMDK Frankfurt am Main, Mozarteum Salzburg). Autor mehrerer Sachbücher, u. a. über Gustaf Gründgens und Siegfried Unseld, über das zeitgenössische Theater (Die sind ja nackt, 2009), zuletzt Heinrich von Kleist. Dichter, Krieger, Seelensucher (2011).