Beethovens Sonaten op. 109, 110 und111 haben viele Analysen und Deutungen erfahren. Sie schließen die Reihe seiner Klaviersonaten ab und nehmen innerhalb des Spätstils eine wichtige Stellung ein. Worin besteht dieser Spätstil? Welche anderen Werke begleiten die Entstehung dieser Werke? Sind sie einzeln oder als Werkfamilie anzusehen? Wie ist Thomas Manns Beschreibung von op. 111 zu beurteilen? Wie lassen sich die Sonaten charakterisieren? Was zeichnet ihre Schlüsse aus? Ich werde versuchen, diese und andere Fragen zu beantworten. A. B.
Alfred Brendel, geboren 1931 in Mähren, studierte Klavier, Komposition und Dirigieren in Zagreb und Graz und beschloß seine Klavierstudien bei Edwin Fischer, Paul Baumgartner und Eduard Steuermann. Er lebt seit 1971 in London.
Seit 1955 war Alfred Brendel ein regelmäßiger Gast der großen internationalen Konzertsäle und Festivals sowie der führenden europäischen und amerikanischen Orchester unter namhaften Dirigenten. Sein letztes Konzert gab Alfred Brendel am 18. Dezember 2008 an der Seite der Wiener Philharmoniker. Seitdem tritt er regelmäßig mit Lesungen, Meisterkursen und Vorträgen zu Themen wie »Humor in der Musik« und »Licht- und Schattenseiten der Interpretation« auf. Weitere Vorträge widmen sich jeweils Franz Liszt und den letzten Klaviersonaten von Beethoven und Schubert.
Seit vielen Jahren tritt Alfred Brendel auch als Schriftsteller hervor. Seine gesammelten Gedichte sind unter dem Titel »Spiegelbild und schwarzer Spuk« veröffentlicht. Neben weiteren Büchern erschien zuletzt »Wunderglaube und Mißtonleiter. Aufsätze und Vorträge« (2014).