Regie: Sergej M. Eisenstein
Drehbuch: Sergej M. Eisenstein und Grigori Alexandrow, Filmrekonstruktion: Naum Klejman, Musik: Taras Bujevski, Auftragskomposition ZDF/ARTE – 131 Min.
» ... von der Zentrifuge zum Zuchtbullen, vom Bullen zum Traktor. Was ist verglichen mit diesem Pathos, irgendein mittelalterliches ,Rolandslied‘?« Sergej Eisenstein zur Entstehung des Films Die Generallinie.
Der Film, eine Auftragsarbeit des Sowjetstaates, wirbt in propagandistischer Form für die neue, sozialistische Ordnung bei der Landverteilung und für die Zwangskollektivierung. Die Umwandlung der sowjetischen Landwirtschaft als friedliche Revolution: die Geschichte eines russischen Dorfes, dessen Bauern sich nach Anfangsschwierigkeiten – unter Anleitung der Partei – zu einer gemeinsamen Produktionsform organisieren.
Eisenstein drehte diesen Film mit Laiendarstellern. Im Zentrum steht eine junge Bäuerin, die durch Zähigkeit und Energie ihr ganzes Dorf dazu bringt, eine Genossenschaft zu gründen. Noch während der Dreharbeiten erzwang die KPdSU zahllose Änderungen, Szenen mussten nachgedreht werden, der Film wurde umbenannt und neu geschnitten.
Thomas Koebner ist emeritierter Professor für Filmwissenschaft an der Universität Mainz. Zahlreiche Studien zur deutschen Literatur des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, zum Musiktheater, zur Filmgeschichte und zum Fernsehfilm.