Die Zukunft des Theaters – Aufbruch, Ausverkauf oder Endspiel? Eine Reihe der Abteilung Darstellende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste nach einem Konzept von Hans-Joachim Ruckhäberle und Dieter Dorn.
Was treibt einen Autor dazu, Stücke zu schreiben, und das in Zeiten, in denen Theaterregisseure liebend gerne Romane auf die Bühne bringen? Ist es eine Frage des Mutes, sich als Stückeschreiber dem Zugriff eines Regisseurs auszusetzen? Oder muß der Autor anerkennen, daß in einer Inszenierung neben Schauspielern, Ausstattung und Musik, neben Licht, Ton und Video sein Text nur ein gleichberechtigter Teil unter vielen ist? Wann spricht ein Stoff für die Bühne, wann für Prosa? Kann ein Theaterstück heute noch welthaltig sein? Und: Inwiefern verändert sich ein Stück durch die unterschiedlichen Inszenierungen, durch andere Aufführungsorte, durch ein stets wechselndes Publikum? Bereicherung oder Hemmschuh?
Alle drei Autoren wurden auch in München aufgeführt: Kathrin Röggla war mit »Kinderkriegen« 2012 im Cuvilliéstheater vertreten; ihr neues Stück »Normalverdiener« wurde gerade in Bamberg uraufgeführt. Roland Schimmelpfennig, in den vergangenen Jahren mehrfach in München aufgeführt, hatte zur Wiedereröffnung des Cuvilliéstheaters 2008 »Idomeneus« geschrieben. In diesem Herbst legte er seinen zweiten Roman »Die Sprache des Regens« vor. Und John von Düffel war am Residenztheater 2013 mit seiner Antiken-Fassung »Orest« vertreten. Sein neuestes Werk »Klassenbuch« ist aber wiederum ein Roman. S. D.