Das Persönliche, Individuelle wird von den Surrealisten als Schwächung der Aussage verworfen. Der angespannte, offene Charakter der Collagen von Max Ernst hat Nachwirkungen auf die Poetik Eluards, Bretons und Aragons. Das gleichsam vierhändige Vorgehen bei der Erstellung des frühen Textes von Paul Eluard und Max Ernst für Les Malheurs des Immortels steht am Anfang. Das janusköpfige Bewusstsein, auf das man hier stößt, gehört zu den grundlegenden Strukturen surrealistischer Kreativität. Zusammentreten von visuellem Dokument und Sprache sind Relationen, die in Le paysan de Paris, Nadja, La femme 100 têtes und L ’amour fou eine unerklärliche Stimmung hervorbringen. Hier findet die subtile Gymnastik, die der Surrealismus mit dem Satz vom Grunde treibt, ihren Höhepunkt. Unentwegt kommt dabei das zustande, was die Surrealisten »image-collision«, Bildzusammenstoß nennen. Die kausale Wortverbindung wird zum Entgleisen gebracht. Texte führen über die Bilder, und Bilder führen über die Texte hinaus. Es kommt nie zu einer illustrativen Abhängigkeit von Bild und Text oder von Text und Bild. Davon soll in diesem Vortrag die Rede sein. Er verweist auf die Erfahrung, die der Autor bei der Erarbeitung der Ausstellung La Révolution Surréaliste im Centre Pompidou und in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen machen konnte.