Was will die Kunst? Was soll Kunst? Warum wird heute nicht mehr über Inhalte, Formen und Funktionen in der Kunst und deren Rolle in der Gesellschaft gesprochen, sondern fast nur noch über ihren finanziellen Wert?
Ich reagiere mit meinem »Musée Imaginaire« auf die Masse der Bilder, die unaufhörlich an uns vorbeirauschen. Die Grenzen der Malerei, der Fotografie und der Skulptur werden in ihrer Starre überwunden. So entstehen Bilder ohne Original. Der Raum verwandelt sich in ein imaginäres Museum. In unserer medial überfluteten Welt bietet das »Musée Imaginaire« eine andere Perspektive auf die Betrachtung von Kunst und öffnet den Sinn für das Wesentliche: die Wahrnehmung.
Der Betrachter verwandelt sich vom passiven Konsumenten zu einem aktiven Konstrukteur der Bildgestaltung. Ihm wird der Zugang zu den Bildern durch die Sprache ermöglicht. Denn Bild und Wort stehen in einem unmittelbaren Verhältnis zueinander. Das Bild im Wort erhellt die Wege der Zugänge zu der individuellen Vorstellungskraft des Zuhörers. Er sieht die Bilder vor dem geistigen Auge und im Idealfall sieht jeder sein eigenes. Bei diesem Vorgang wird das Gehör zum Auge. Es ist eine andere Form der Bildbetrachtung. Eine nachhaltigere als an den Bildern vorbei zu flanieren. S. H.