Die großen Meister der Florentiner Renaissance setzten sich innovativ mit den Themen, Formen und Techniken ihres Schaffens auseinander und gewannen so eine nie dagewesene Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten. Mit neuem Selbstbewußtsein erforschten sie die Wirklichkeit und die Gesetze von Harmonie und Schönheit. Sie zeichneten nach der Natur und studierten die Kunst der Antike. Wettstreitend gelangten die Maler und Bildhauer zu lebensnahen Darstellungen für emotional ergreifende Andachtsbilder, mythologische Bilderzählungen und Porträts.
Im Zusammenspiel der Künstler und ihrer Auftraggeber finden im Florenz des 15. Jahrhunderts wesentliche Merkmale der neuzeitlichen Kunst ihre bis heute wirksame Ausprägung. Im Zentrum des Vortrags stehen deshalb Themen wie das neu definierte Verhältnis zwischen Bild und Betrachter, das Kunstwerk in seinen religiösen und politischen Funktionsbindungen sowie als Prestigeobjekt und das Kunstmarktgeschehen bis hin zu den Florentiner Erwerbungen Ludwigs I. von Bayern.
Andreas Schumacher kuratierte als Sammlungsleiter Italienische Malerei an der Alten Pinakothek die aktuell laufende Ausstellung »Florenz und seine Maler – Von Giotto bis Leonardo da Vinci«.