Andrej Rubljow, UdSSR 1966, 174 Min., Regie: Andrej Tarkowski
Andrej Rubljow: Ikone der heiligen Dreifaltigkeit
Andrej Rubljow schildert in unvergeßlichen Tableaus die Lebensgeschichte des malenden Mönchs Rubljow (Anatoli Solonizin), der als Schüler des Griechen Theophanes mit seiner Ikonenmalerei stilbildend werden sollte. Tarkowski zeichnet ein Künstlerleben inmitten eines brutalen mittelalterlichen Umfelds und denkt damit über das Verhältnis von Kunstschaffenden und Gesellschaft nach.
Er plädiert für die Freiheit von Mensch und Kunst. »Rußland, Rußland, was es doch alles erdulden muß, alles erträgt. Wird es noch lange so gehen?« wird Theophanes einmal gefragt. »Ich weiß es nicht, ich fürchte, es wird immer so sein«. Auch wenn er das Mittelalter inszenierte: Tarkowski sprach von der Gegenwart. Auch wenn er von der Gegenwart sprach: Seine Filme haben etwas Transzendentes an sich.
Tarkowski ist eine der zentralen schöpferischen Gestalten der Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts. Er mußte sich gegen eminente Schwierigkeiten in seiner Heimat durchsetzen, bevor er auch im Westen so bekannt wurde, daß er größere Freiheiten zugestanden bekam.