Vor 75 Jahren erschien in New York ein Buch, das mit seiner Kritik an der am Konsum orientierten Erwachsenenwelt in mehr als 150 Sprachen übersetzt und so zu einem Klassiker wurde, der sich ins kulturelle Gedächtnis von Generationen eingebrannt hat: Der kleine Prinz. Sein Autor, Antoine de Saint-Exupéry, hatte als französischer Berufspilot im Zweiten Weltkrieg den Blitzangriff der Deutschen auf Nordostfrankreich miterlebt und seine Eindrücke in dem Buch Pilote de guerre (1942) verarbeitet, das in Deutschland bald danach auf dem Index stand. Im April 1943 veröffentlichte ein amerikanischer Verlag den Kleinen Prinzen zeitgleich auf Englisch und Französisch. In dem Buch finden sich autobiografische Spuren: Der Erzähler ist selbst Pilot und begegnet der Titelfigur nach einer Notlandung in der Sahara. Ein Jahr nach der Veröffentlichung des Buches kehrte Exupéry von seinem letzten Aufklärungsflug nicht mehr zurück. Wie sein kleiner Held verschwand er auf bisher ungeklärte Weise.
Zusammen mit Kai Struwe begibt sich der Schauspieler August Zirner auf eine sprachlich-musikalische Reise in die Welt von Antoine de Saint-Exupéry, jenes »fliegenden Verrückten« (wie seine Frau ihn nannte), der nicht nur Romane schrieb und nachts Postflugzeuge über die Wüste steuerte, sondern auch ein Unterhalter war, der zahlreiche Karten- und Zaubertricks beherrschte. Nur eines wollte er nicht beherrschen: das Erwachsenwerden.