Der Maler und Dichter Georg von der Vring wurde 1889 in Brake im Oldenburger Land geboren und starb 1968 in München. Seit 1953 war er Mitglied der Akademie. Zu seinem 60. Geburtstag schrieb Günter Eich, daß von der Vrings Gedichte seiner malerischen Begabung viel zu verdanken haben. »Ihre sinnliche Fülle, das Überwiegen des Wahrnehmbaren vor dem Gedanklichen, die Lust an der Farbe (...) Der Freude am Sichtbaren entspricht die Genauigkeit der Aus- sage. Nie werden die vagen Benennungen gewählt (...) Die Natur wird bis in ihre kleinen und feinsten Züge gesehen...«
Von der Vring selbst war sich sicher, »daß bei einem echten Gedicht, (...), ein Teil, mehr oder weniger, dem Dichter ›geschenkt‹ wird. Zuweilen ist es die erste Strophe oder sind es Teile von ihr, und der Dichter steht nun vor der schweren Aufgabe, die folgenden (...), auf die gleiche Hö- he zu bringen, (...); oder womöglich zu versuchen, diese in dem weiteren Fluß der Strophen und Zeilen zu übertreffen – eine Aufgabe, die er kaum je lösen kann. Viel leichter ist es für ihn, wenn es die letzte Strophe ist, die ihm ›zufällt‹, – was er ihr dann vorbaut, braucht nicht von gleichem Gewicht zu sein wie die letzte – er darf das Gedicht gemächlich ansteigen lassen bis zu den ihm geschenkten makellosen Schlußzeilen.“
Peter Hamm wird Gedichte Georg von der Vrings lesen und über ihn erzählen, der am Ende seines Lebens gesagt hat: »Ich bin, nicht ohne Wunden, durch zwei Kriege gegangen. Was ich sonst an Wunden und Freuden erlebt habe, muss man in meinen Gedichten suchen, wenn man es wissen will. Ich selbst darf nichts weiter dazu sagen.«