Die Zukunft des Theaters – Aufbruch, Ausverkauf oder Endspiel? Eine Reihe der Abteilung Darstellende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste nach einem Konzept von Hans-Joachim Ruckhäberle und Dieter Dorn.
Schauspieler, Bühnenchef, Kritiker, Schriftsteller, Wissenschaftler – sie alle ringen um eine Definition dessen, was Theater war, ist und vielleicht auch immer sein wird. Muß und kann es sich selbstbewußt abheben von den anderen Künsten? Welchen Rang nimmt es ein innerhalb seiner Schwesternkünste – Musik, Tanz, Bildende Kunst, Film? Wer gibt die Richtung an, und zwar jenseits von Moden und Trends? Wodurch bilden sich jene Ausnahmetalente und Persönlichkeiten, die eine ganze Theaterlandschaft und ihr Publikum entflammen können?
Ist das Theater als eine mit öffentlichen Geldern unterhaltene Institution verpflichtet, sich gesellschaftspolitisch zu positionieren und einzumischen, oder läuft es gerade aufgrund der Subventionierung durch Stadt oder Staat Gefahr, rücksichtsvoll, gefällig und beliebig zu sein? Muß es seine inhaltliche Unabhängigkeit und künstlerische Freiheit zunehmend verteidigen? Hat die Utopie eines spielerischen Entwurfs von Welt noch ihre Berechtigung?
Welche Rolle nimmt das Theater innerhalb der Stadtgesellschaft und ihres Umfelds ein? Und darf es in Anspruch dafür genommen werden, jungen Menschen auf lustvolle Weise einen bildungspolitischen Kanon zu vermitteln? Kann man durch das Theater fürs Leben lernen?
In der Podiumsdiskussion suchen Antworten darauf und streiten miteinander: Kritiker Peter Iden, Theaterwissenschaftler Christopher Balme, Berliner-Ensemble-Intendant Oliver Reese, Schauspieler Shenja Lacher sowie Autor und Kritiker Simon Strauß. S. D.