»The European Republic is under Construction« bringt die Debatte über die europäische Demokratie in das Herz Münchens. An diesem Abend, der durch die Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem IETM Munich Meeting ermöglicht wurde, wollen wir über die Zukunft Europas sprechen.
© Ch. Maquet,
Res Publica Europa
Europa ist gefangen in mehreren politischen Krisen – Flüchtlingskrise, Eurokrise, Populismus und Nationalismus – und alle Krisen werden getrennt voneinander behandelt, obwohl sie zusammengehören. Wir wollen über Alternativen zu aktuellen Diskursen nationaler Abgrenzung und einem zunehmend identitären Mainstream sprechen. Einen Ansatz für die Zukunft Europas, der die Gemeinwohlsicherung aller BürgerInnen in den Mittelpunkt stellt, bietet das European Balcony Project: Die künstlerische Intervention findet europaweit am 10. November 2018 um 16 Uhr statt. Ein Manifest von Ulrike Guérot, Robert Menasse und Milo Rau wird öffentlich verlesen und ruft symbolisch die Europäische Republik aus. Unser Abend dient auch als Vorschau auf dieses Projekt. Zusammen mit Robert Menasse, Kathrin Röggla und Michael Krüger diskutieren wir, was es bedeutet, in einem Europa der kulturellen Vielfalt zu leben, das trotzdem eine politische Einheit und mithin eine Demokratie sein möchte und warum der Begriff des europäischen Bürgers (»Citoyen«) möglicherweise mehr bedeutet als das Teilen von Werten, nämlich Rechtsgleichheit. Kann Kultur einen Beitrag dazu leisten, das Spannungsverhältnis zwischen kulturellem und zivilem Verständnis des Bürgerbegriffes aufzulösen? Braucht es mehr als Kultur, um eine politische Einheit in Europa zu begründen?