Wolfgang Koeppen, 1906 in Greifswald geboren, kam während des Zweiten Weltkriegs nach München, wo er hängenblieb, lebte, arbeitete, heiratete und starb. In München schrieb er in den fünfziger Jahren drei ungewöhnliche Romane: Tauben im Gras, Das Treibhaus und Der Tod in Rom, danach Reiseberichte, Feuilletons und Funkfeatures. Warum hat er keinen weiteren Roman veröffentlicht? Eine zunehmend neugieriger werdende Öffentlichkeit rückte ihm auf den Pelz, ohne daß sich der Autor hinreißen ließ, eine genauere Erklärung abzugeben. Dann erschien 1976, zu seinem siebzigsten Geburtstag, das schmale Prosastück Jugend. Enthielt es des Rätsels Lösung, warum Wolfgang Koeppen so lange geschwiegen und warum er den immer wieder angekündigten Roman In den Staub mit allen Feinden Brandenburgs nicht veröffentlicht hat? M. K.
Michael Krüger, der eine Zeitlang mit Wolfgang Koeppen in einem Haus in Schwabing gewohnt hat – Koeppen Parterre, Krüger unterm Dach – wird zur Erinnerung an das Akademie-Mitglied Wolfgang Koeppen Jugend lesen.