Welche Bedeutung hat eigentlich die Kunst heute? Wie ist ihre gesellschaftliche Relevanz zu bewerten? Die kritische Theorie rettete die Kunst einst im Angesicht der Barbarei durch die Feststellung ihrer notwendigen Interpretierbarkeit. Der Strukturalismus behauptete den »Tod des Autors« und die Dekonstruktion rettete sich in die Ironie. Heute scheinen wir mit unserer Kunstbetrachtung an einem Endpunkt angelangt zu sein. Die ästhetische Theorie steht nicht mehr hoch im Kurs. Stattdessen wird eine moralisierende Bewertung nach gut und böse, gerecht und ungerecht kultiviert. Der Wert der Kunst wird immer mehr bestimmt durch den Markt-Wert der Kunst. Dabei gerät die verstörende, nicht letztbegründbare Dimension der Aura eines Werkes der Kunst aus dem Blick. Im Gespräch und mit Textvorträgen wollen Stefan Hunstein und Simon Strauß dem etwas entgegensetzen und für eine neue Sinnlichkeit in der Kunstwahrnehmung plädieren.
Stefan Hunstein studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Engagements in Freiburg, Bochum, Essen, Berlin, München, Wien. Fernseh- und Kinoschauspieler. Rezitator. Fotokünstler. Träger des Deutschen Photopreises (1991).
Simon Strauß studierte Altertumswissenschaften und Geschichte in Basel, Poitiers und Cambridge. Hospitanzen und eine Gastdramaturgie am Theater. Mitorganisator des Jungen Salons in Berlin. Lebt in Frankfurt und arbeitet als Redakteur im FAZ-Feuilleton.
Was ist der Wert der Kunst? Eine Vortragsreihe im ersten Halbjahr 2019 mit folgenden ReferentInnen:
Thomas Bauer
Karl Heinz Bohrer
Anne-Marie Bonnet
Stefan Hunstein
Christian Metz
Max Nyffeler
Günter Rohrbach
Martin Seel
Karlheinz Stierle
Simon Strauß
Daniela Strigl
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben. Der Zugang zur Akademie ist nicht barrierefrei.