In Kooperation mit dem Kultusministerium des Freistaats Bayern, dem Kulturreferat der Stadt München und dem Medienpartner Bayern 2 »Nachtstudio«
Stunde Zweipunktnull
Arbeiten an unserer Zukunft
Wir erleben, fast 75 Jahre nach Kriegsende, eine Stunde Zweipunktnull, in der gesellschaftlich die Weichen für die Zukunft gestellt werden, wie einst nach 1945. Wodurch diese Weichen gestellt werden und ob wir sie nicht vielleicht ganz anders stellen müssen, ist das Thema dieser Veranstaltung.
Als Menschheit leben wir, so der Zeitgeist, zwischen absoluter Herrschaft (»Anthropozän«) und drohendem Untergang (Klimakollaps, «technologische Singularität»). In dieser Spannung arbeiten die Menschen des globalen Nordens bis zur Erschöpfung an ihrer Systemoptimierung: Sie erfinden sich stetig neu, in Projekten, auf Plattformen, mit Photoshop. Dieses Leben als »einzigartiges« wird permanent getrackt und verbraucht viel Energie: Persönliche Daten füttern die Algorithmen für die Geburt künstlicher Intelligenzen, während unser Ressourcenverbrauch nicht-menschliche Arten aussterben läßt. Kreativität strebt danach, die Umwelt und sich selbst verändern zu wollen – aber um jeden Preis, mit allen Konsequenzen? Was haben wir heute für Vorstellungen davon, den Menschen als Schöpfer zu begreifen? Und welche Rolle spielen dabei die Künste, deren imaginäre Wirklichkeiten in Literatur, Film, Bildender Kunst und Musik als Wahrnehmungskorrektiv dienen und visionäre Räume eröffnen können? J. M.
Jedem Thema ist ein kurzer Text aus dem vergangenen Jahrhundert beigestellt. Diese »Scheinwerfertexte« fließen nicht direkt in die Diskussion ein, sondern beleuchten die historische Fallhöhe der gesellschaftlichen Umbrüche.
Scheinwerfertext (kleiner Ausschnitt): Peter Weiss: Ästhetik des Widerstands
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben. Der Zugang zur Akademie ist nicht barrierefrei.