Wenn es sich nicht um Literatur handeln würde, sondern ums Strafgesetz, müßte man von einem fatalen Justizirrtum sprechen. Ulrich Becher, 1910 als Sohn eines Anwalts und einer Schweizer Pianistin in Berlin geboren, war 1933 einer der jüngsten Autoren, deren Bücher verbrannt wurden. Becher floh nach Wien, wo er die Tochter Roda Rodas heiratete, und 1938 in die Schweiz, wo sein 1969 erschienener Roman Die Murmeljagd spielt – ein unerhörtes, sprachmächtiges, figurenreiches Werk voller unvergeßlicher Szenen, das aus der Zeit fiel und nie wieder in sie hineingefunden hat. Zu Unrecht, wie dieser Abend illustrieren soll, der die kleine Gemeinde der Murmeljagd-Freunde erweitern möge und einen Autor in Erinnerung rufen, dessen literarische Größe und Besonderheit durch widrige historische Umstände und malfortune von den Zeitgenossen nicht annähernd angemessen gewürdigt wurde. M. M.
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