Das im April 1919 in Weimar gegründete Bauhaus wird anläßlich des 100. Geburtstags weltweit gefeiert. Der Name der Reformschule dient heute vielfach als Stilbegriff für fast jede Form von moderner, ornamentloser Gestaltung und Architektur. Über die eigene historische Leistung hinaus verdankt das Bauhaus diesen Ruhm sowohl einer jahrzehntelang betriebenen Propaganda, wie auch der Rezeption in der Nachkriegszeit als Repräsentant einer durch den Nationalsozialismus vertriebenen demokratischen Kultur. Der Vortrag untersucht die historische Bedeutung und Vielgestaltigkeit des Bauhauses und stellt dar, wie die Schule nach der Schließung 1933 einerseits als »Idee« mythisiert und andererseits zu einem Erfolgsmodell umgedeutet wurde.
Winfried Nerdinger war Professor für Architekturgeschichte und Direktor des Architekturmuseums der TU München sowie Gründungsdirektor des NS-Dokuzentrums München.
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