Theodor W. Adorno 1967:
Man muß dem Rechtsradikalismus mit einer durchschlagenden Kraft der Vernunft, mit der wirklich unideologischen Wahrheit entgegenarbeiten.
Nationale Kultur? Mißbrauch und Instrumentalisierung
Ein zentrales Element rechtsradikalen Denkens ist der Versuch, Kultur und Geschichte in Deutschland umzuschreiben und nach geistig verengten nationalen Vorstellungen zu vereinnahmen.
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste stellt sich mit einer Folge von Vorträgen gegen den Mißbrauch und die Instrumentalisierung der Kultur durch rechtslastiges Denken.
Nationale Kultur? Mißbrauch und Instrumentalisierung – eine Vortragsreihe mit folgenden Referentinnen und Referenten:
Andreas Beyer
Heinrich Detering
Armin Nassehi
Stephan Trüby
Sigrid Weigel
Volker Weiß
Wenn es um Fragen des »kulturellen Erbes« geht, berufen sich Politiker jüngst wieder vermehrt auf die »Kulturnation«, obwohl die politische Theorie damit ein Volk oder eine ethnische Gemeinschaft bezeichnet, die (noch) über keine Staatsform verfügen. So entstammt die Rede einer deutschen Kulturnation auch der Formierung einer homogenen nationalen (Kultur-)Geschichte, die der Reichsgründung 1871 vorausging. Aus der Idee einer geistigen Überlegenheit wurde im Folgenden eine nationalistische, fremdenfeindliche Ideologie. Die Berufung auf die deutsche Kulturnation aktualisiert eine Tradition, in der ein konservativer Kulturbegriff mit nationalistischen Exklusivitätsansprüchen eine unheimliche Mischung eingeht. S. W.
Sigrid Weigel hat Literaturwissenschaft in Hamburg, Zürich, Berlin und Princeton gelehrt und das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (Berlin) aufgebaut, wo sie ein interdisziplinäres, kulturwissenschaftliches Forschungsprogramm auf philologischer Grundlage entwickelt hat.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Coronabedingt ist bei reduzierter Platzkapazität eine telefonische Voranmeldung notwendig. Der Zugang zur Akademie ist nicht barrierefrei.