»Ich bin ein radikaler Gegner von inhaltlichen Aufladungen«, hat Lothar Fischer (1933–2004) auf die Frage nach den Inhalten seiner Arbeiten geantwortet. »Die Sache muß für sich selbst stehen, muß Sinnlichkeit und Formen haben und die Betrachter in ihren Empfindungen ansprechen können.« Mit der »Sache« meinte dieser bedeutende deutsche Bildhauer, der seit 1991 Mitglied der Akademie war, sowohl sein vielgestaltiges plastisches Werk als auch sein umfangreiches Œuvre von Papierarbeiten. »Zeichnen und Realisieren von Skulpturen haben für mich gleichrangige Bedeutung«, meinte Lothar Fischer. Einem breiteren Publikum sind die sinnlichen und verdichteten Papierarbeiten weitgehend unbekannt geblieben.
In Zusammenarbeit mit dem Museum Lothar Fischer in Neumarkt/Oberpfalz präsentiert die Akademie nun einen Querschnitt seiner Arbeiten auf Papier von 1957 bis 2003. Begleitet wird die Ausstellung von kleineren Plastiken aus verschiedenen Werkphasen, die mit den Papierarbeiten korrespondieren, doch nie als Vorarbeiten und Entwürfe zu verstehen sind, sondern als eigenständige Kunstwerke mit einer eigenen Ästhetik von großer Überzeugungskraft.