Walter Zimmermann (*1949)
Die Sorge geht über den Fluß (Teil II) für Violine solo
Susanne Zapf, Violine
Zum Festvortrag von Heribert Prantl: Corona und die Folgen für Grundrechte und Kultur
Corona ist die Geschichte einer Entfremdung, einer Entheimatung. Corona hat eine andere Beziehung zu den Mitmenschen hergestellt; sie gelten als potentielle Gefahr; man geht daher auf Abstand zu ihnen, man schützt sich vor ihnen, man begegnet ihnen mit Maske, man vermeidet Kontakt – sei es beim Einkaufen, beim Wandern im Wald oder beim Joggen im Park. Corona hat nicht nur eine andere Beziehung zu den Mitmenschen hergestellt. Corona stellt eine andere Weltbeziehung her: Bibliotheken, Museen, Buchhandlungen, Konzerthäuser und Theater gelten als Angriffsräume, die man meiden oder besonders behandeln muss, sie gelten als Bedrohung. An die Stelle der alten Unmittelbarkeit der Begegnung traten Desinfektion, Abstand und Schließung. Das Virus ist das Subjekt, das sich ihrer bemächtigte. Die Welt wurde fremd, die Räume der Kultur wurden geschlossen. Corona war, Corona ist die Entfremdung von bisherigen Selbstverständlichkeiten und Gewohnheiten. Corona war, Corona ist die Vertreibung aus dem gewohnten Alltag und aus der Kultur. Wie geht es weiter nach 16 Monaten Corona? H. P.
Heribert Prantl war 25 Jahre lang Chef der Redaktionen Innenpolitik und Meinung der Süddeutschen Zeitung, lange Jahre dort auch Mitglied der Chefredaktion. Heute ist er Kolumnist und Autor der SZ. Er ist Honorarprofessor der juristischen Fakultät der Universität Bielefeld, Träger des Geschwister-Scholl-Preises. Sein jüngstes Buch: Not und Gebot. Grundrechte in Quarantäne (2021).
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Coronabedingt ist bei reduzierter Platzkapazität eine telefonische Voranmeldung notwendig. Der Zugang zur Akademie ist nicht barrierefrei.