1976 richtete Joseph Beuys in dem leeren Abstellraum einer Münchner Fußgängerunterführung sein Environment »zeige deine Wunde« ein. Dieser Raum unter der Maximilianstraße wurde damals als »Kunstforum« von der Städtischen Galerie im Lenbachhaus genutzt. Für seine Installation arbeitete Joseph Beuys mit dem Museum, das von Armin Zweite geleitet wurde, und der Galerie Schellmann und Klüser zusammen. »Zeige deine Wunde, weil man die Krankheit offenbaren muss, die man heilen will«, sagte Beuys über sein Kunstwerk, eine unterirdische Totenkammer, und er verwies, neben der persönlichen Schmerzenserfahrung des existenziellen Durchgangs vom Leben zum Tod, auf die gesellschaftliche Dimension seines Environments: Es zeige »die Krankheit der Gesellschaft.« Als die Städtische Galerie drei Jahre später das Werk für 270.000 Mark ankaufte, sorgte dies für Wirbel in München.
Darüber werden der damalige Museumsdirektor Armin Zweite und der Galerist Bernd Klüser genauso sprechen wie sie, zusammen mit Timo Skrandies, über die Bedeutung und Aktualität des Werks von Beuys diskutieren werden und die Art, es heutzutage zu präsentieren. Timo Skrandies ist Professor für Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und Autor von »Joseph Beuys-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung«.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »In jedem Detail das Ganze – 100 Jahre Joseph Beuys« statt.
Programm unter: www.meta-theater.com
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Coronabedingt ist bei reduzierter Platzkapazität eine telefonische Voranmeldung notwendig. Der Zugang zur Akademie ist nicht barrierefrei.