Theodor W. Adorno 1967:
Man muß dem Rechtsradikalismus mit einer durchschlagenden Kraft der Vernunft, mit der wirklich unideologischen Wahrheit entgegenarbeiten.
Nationale Kultur? Mißbrauch und Instrumentalisierung
Ein zentrales Element rechtsradikalen Denkens ist der Versuch, Kultur und Geschichte in Deutschland umzuschreiben und nach geistig verengten nationalen Vorstellungen zu vereinnahmen.
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste stellt sich mit einer Folge von Vorträgen gegen den Mißbrauch und die Instrumentalisierung der Kultur durch rechtslastiges Denken.
Nationale Kultur? Mißbrauch und Instrumentalisierung – eine Vortragsreihe mit folgenden Referentinnen und Referenten:
Andreas Beyer
Heinrich Detering
Armin Nassehi
Stephan Trüby
Sigrid Weigel
Volker Weiß
Mit der Metapher »Bilderfahrzeuge« hat der Kunst- und Kulturhistoriker Aby Warburg am Beginn des 20. Jahrhunderts die Mobilität von Werken der Kunst, von Formen und Stilen ganz allgemein umschrieben. Sie dient bis heute als tauglicher Begriff, um die Migration von Bildern zu umschreiben, die seit jeher, aller politischen Grenzziehungen ungeachtet, auch entfernteste Kulturräume miteinander in wechselwirksamem Austausch stehen lässt. Der Vortrag geht dieser Eigenschaft alles Bildlichen nach und insistiert auf einer Eigenlogik und -dynamik der Kunst, die sich der nationalen Vereinnahmung prinzipiell entzieht und weniger durch die Verhältnisse bestimmt ist, als vielmehr ihrerseits die Verhältnisse prägt. Er berührt auch Fragen der Provenienz und Restitution sowie jene der aktuellen Museums- und Ausstellungspolitik. A. B.
Andreas Beyer hat Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Literaturwissenschaften in München, Florenz und Frankfurt am Main studiert. Derzeit ist er Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Basel. Von 2009–2014 war er Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris und ist seit 2013 Sprecher des internationalen Forschungsverbunds »Bilderfahrzeuge – Aby Warburg's Legacy and the Future of Iconology«.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Coronabedingt ist bei reduzierter Platzkapazität eine telefonische Voranmeldung notwendig. Der Zugang zur Akademie ist nicht barrierefrei.