Beharrlich – unerbittlich – abgründig – fordernd – mystisch:
Heinz Winbecks Musik ist in ihrer bohrenden Ausrichtung auf das Wesentliche eine Aufforderung zum Tanz auf dem Vulkan existentieller Befindlichkeit.
»Die Suche nach der einen universalen Frage, die – könnte man sie stellen – die Antwort gleich implizierte« (Zitat Winbeck), ist allen Kompositionen Winbecks eigen, führt zu einer Musik, deren Hartnäckigkeit sowohl den Ausführenden, wie auch der Hörerschaft die Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen, abfordert, und ist in ihrer eigenwilligen Ästhetik einzigartig in der zeitgenössischen Musik.
Winbeck erreicht dies nicht durch das Ausklammern traditionellen Materials, sondern demontiert die Fassade des Bekannten durch gnadenloses Insistieren auf bewusst in die Komposition hereingenommenem scheinbar Vertrautem, und treibt dieses Vertraute in Randbereiche, die kritische Reflexion darüber nahezu unumgänglich machen. T. S.
Heinz Winbeck (1946–2019)
Zweites Streichquartett (»tempi notturni«)
Dem Andenken meines Vaters
(1979)
Nikolaus Brass im Gespräch mit Tobias PM Schneid
Drittes Streichquartett (»Jagdquartett«)
Franz Hummel in Freundschaft gewidmet
(1983/84)
Leopold Mozart Quartett:
Dace Salmina-Fritzen, Violine
Živa Ciglenečki, Violine
Christian Döring, Viola
Johannes Gutfleisch, Violoncello
Leopold Mozart Quartett