»Ich bin, was ich bin. Ein deutscher Jude.« Mit diesen Worten begegnet Norbert Elias in Herlinde Koelbls Projekt »Jüdische Portraits« der Frage nach seiner Heimat. Die vielfach ausgezeichnete Fotografin, die sich selbst gerne als »Forscherin« bezeichnet und stets themenzentriert arbeitet, hatte zwischen 1986 und 1989 bekannte deutsch-jüdische Persönlichkeiten der Geistesgeschichte portraitiert, die der Shoah entkommen waren. Herlinde Koelbl hat sie zudem in Interviews nach ihrem Verständnis von Tradition, Religion und Heimat befragt. Entstanden ist eine einzigartige Studie, ein Portrait der Generation, die als letzte das intellektuelle und geistige Klima der deutsch-jüdischen Symbiose vor dem Holocaust re- präsentierte. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum Jubiläum von »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« und ein Zeichen gegen den Antisemitismus.
Herlinde Koelbl, eine der bekanntesten deutschen Fotografinnen, zählt die »Jüdischen Portraits« zu einem ihrer wichtigsten Werkzyklen.