Viel wurde geschrieben über Edgar Reitz und seine Heimat, und doch wird es ihm nicht gerecht.
Denn Edgar Reitz ist weit mehr als der Regisseur der Heimat.
Er ist ein unermüdlicher Forscher an der Wirklichkeit, ein Mann des epischen Kinos wie des Experimentalfilms, ein Filmtheoretiker, ein Hochschullehrer, ein begnadeter Autor und strenger Denker des Kinos und des Lebens.
Unmöglich, all dies an einem Abend zu zeigen. Aber einen kleinen Spagat wollen wir zu seinem 90. Geburtstag versuchen. Vom radikal experimentellen Film Geschwindigkeit zum Schneider von Ulm. Ein opulenter historischer Film, so beschrieb Edgar Reitz ihn selbst. Zwischen den Filmen liegen Welten. Über die wollen wir sprechen. Auch anhand der gerade erschienen Autobiografie Edgar Reitz' P. G.
Geschwindigkeit – Experimenteller filmischer Essay zum Thema Geschwindigkeit von Edgar Reitz 1962, neu vertont von Richard Rijnvos 2017.
Der Schneider von Ulm – Der erste Mensch, der tatsächlich fliegen könnte, war ein einfacher Schneidermeister. Er hieß Albrecht Ludwig Berblinger und lebte vor 250 Jahren in Ulm. Es waren revolutionäre Zeiten, die den jungen Erfinder dazu trieben, den alten Menschheitstraum mit dem Pathos der Freiheit zu verbinden. Berblinger erobert nicht nur den Himmel seiner schwäbischen Heimat, sondern fliegt weit über das Verständnis seiner Zeitgenossen hinaus. Sein grandioses Scheitern beim Flug über die Donau wird zur Blamage für eine alte Ordnung die mit Berblinger zu Ende geht.
Der Film beschreibt den Ulmer Menschenflug als Tragikomödie in unvergesslichen Bildern einer großen Zeit deutscher Geschichte. E. R.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.