Das Chamisso-Publikationsstipendium wird in diesem Jahr an den palästinensischen Schriftsteller Ali Al-Kurdi vergeben. Der Stifter des Preises ist die Friedrich-Baur-Stiftung. Zweck des Stipendiums ist die Veröffentlichung eines literarischen Werkes in deutscher Sprache von einem Autor aus einer nichtdeutschen Herkunftskultur und Sprache.
Der Preisträger des Chamisso-Publikumsstipediums wird von einem Mentor begleitet, den die Bayerische Akademie der Schönen Künste bestimmt. Diese Aufgabe übernimmt der Schriftsteller, Übersetzer und langjährige Verlagsleiter des Carl Hanser Literaturverlages, der frühere Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Michael Krüger. Die bisherigen Preisträger waren die syrischen Autoren Hussein Bin Hamza (2019) und Ahmad Katlesh (2020), sowie der iranische Schriftsteller Ali Abdollahi (2021).
Hineingeboren in eine Musikerfamilie, wurde Florian Glemser bereits mit sieben Jahren für eine musikalische Ausbildung für die Hochbegabtenförderung der Hochschule für Musik Würzburg ausgewählt. Seitdem konzertiert er solistisch, spielt mit Orchestern sowie Kammermusik, und machte v. a. in seiner Jugend als Jazzpianist von sich reden.
Über den Preisträger:
Ali Al-Kurdi, geboren 1953 in Damaskus/Syrien, stand aufgrund seiner politisch-kulturellen Tätigkeiten in Syrien ab den 70er Jahren im Visier der syrischen Geheimdienste und wurde mehrfach zum politischen Gefangenen. Allein von 1982 an war er neun Jahre inhaftiert, zuerst im Geheimdienstgefängnis in Damaskus, danach in den berüchtigten Gefängnissen Tadmur und Saidnaya. Bisher veröffentlichte er auf arabisch Kurzgeschichten und den Roman Der Schamaya-Palast, der an die Vertreibung der Palästinenser nach 1948 aus dem ehemaligen britischen Mandatsgebiet erinnert und der nun in einer deutschen Übersetzung erscheint. Heute lebt Ali Al-Kurdi in Weimar.