Wolfgang Rihm hat sich in den 70 Lebensjahren, die er am 13. März 2022 vollendet, wohl an die 60 Jahre einer Leidenschaft gewidmet, die mit »Komponieren« nur unzureichend zu benennen ist. Eine sich in weiten Ringen entfaltende, freie Erkundung des musikalischen Geistes beziehungsweise eine geistreiche Erkundung der musikalischen Freiheit beschreiben diesen offenen Prozess, der das Künstlerleben von Wolfgang Rihm ausmacht, vielleicht treffender. Ein Lebenswerk der Vielgestaltigkeit entstand, geboren aus der Hingabe an den musikalischen Augenblick ebenso wie aus der künstlerisch-intellektuellen Auseinandersetzung mit der archetypischen Gestaltungskraft der musikalischen Linie.
In Zusammenarbeit mit der musica viva würdigt die Bayerische Akademie der Schönen Künste mit dieser Veranstaltung ihr langjähriges Mitglied, dessen Lebenswerk auch das Gespräch mit Rihms Biographin Eleonore Büning beleuchtet. Die musica viva des Bayerischen Rundfunks feiert den 70. Geburtstag von Wolfgang Rihm mit einer Konzertwoche vom 8. bis 11. März 2022. N. Brass
Wolfgang Rihm (*1952)
Streichquartett Nr.1
Eleonore Büning im Gespräch mit Nikolaus Brass
Lesung aus ihrer Biographie über Wolfgang Rihm
Wolfgang Rihm
In Verbundenheit für Streichquartett
Eleonore Büning im Gespräch mit Nikolaus Brass
Wolfgang Rihm
Streichquartett Nr. 9
Ausführende:
Leonkoro Quartet:
Jonathan Masaki Schwarz, Violine
Amelie Cosima Wallner, Violine
Mayu Konoe, Viola
Lukas Minoru Schwarz, Violoncello
© Nikolaj Lund,
Leonkoro Quartet
Das Leonkoro Quartet wurde 2019 in Berlin gegründet und erhielt von Beginn an Unterricht beim Artemis Quartett an der Universität der Künste Berlin. Kurz darauf begann ein Studium beim Primarius des Alban Berg Quartetts, Günter Pichler, am Kammermusikinstitut der Escuela Superior de Música Reina Sofía Madrid. Schon im gleichen Jahr wurde das Quartett in Lucca/Italien mit dem 1. Preis beim Virtuoso & Belcanto Festival ausgezeichnet. 2021 folgte der 2. Preis beim Wettbewerb Ton & Erklärung Ensemble. Vorläufiger Höhepunkt: Beim renommierten internationalen Wettbewerb für Streichquartett »Premio Paolo Borciani 2021« errang das Leonkoro Quartett den 2. Preis ex aequo (bei Nichtvergabe des ersten Preises) und den begehrten Publikumspreis.
© Uwe Frauendorf,
Eleonore Büning
Eleonore Büning ist Musikjournalistin, Kritikerin und Autorin. Ihre musikwissenschaftliche Dissertation über Adolf Bernhard Marx und Ludwig van Beethoven in der Berliner Allgemeinen Musikalischen Zeitung (1824-1830) erschien im Buchhandel unter dem Titel »Wie Beethoven auf den Sockel kam: Die Entstehung eines musikalischen Mythos«. Seit 1978 veröffentlichte sie Musikaufsätze für Musikzeitschriften und wurde 1994 Musikredakteurin im Feuilleton der Zeit. 1997 wechselte sie zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung und war von 2008 bis zu ihrer Pensionierung Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Seit 2011 ist Eleonore Büning Vorsitzende des Preises der deutschen Schallplattenkritik.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Der Zugang zur Akademie ist nicht barrierefrei.