Unsere Zukunft wird wesentlich davon bestimmt, wie verantwortungsvoll wir heute mit unseren Ressourcen und Emissionen umgehen. Nur langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass wir mit der Bausubstanz, in der wertvolle »graue Energie« gespeichert ist, viel verantwortungsvoller umgehen müssen. Gegen geplante Abrisse wie beim Klinikum Großhadern, dem Arabellahaus oder dem Strafjustizzentrum in der Nymphenburger Straße regt sich Widerstand. Architekten, Wissenschaftler und Verbände fordern ein Abriss-Moratorium.
Auch wenn wir heute viel bewusster mit Materialien und deren Emissionen umgehen, schaffen wir es noch nicht, Neubauten klimaneutral zu errichten. Dem stehen Forderungen nach Tiefgaragen oder Schallschutzstandards entgegen, die nur mit Beton erreicht werden können. Bislang führt jede Bautätigkeit – mit der Herstellung und dem notwendigen Transport schwerer Bauteile – zu erheblichen CO2-Emissionen, die in der immer kürzer werdenden Zeit bis zur angestrebten Klimaneutralität unserer Industriegesellschaft (2045 für Deutschland, 2035 für München) nicht mehr »kompensiert« werden können.
Trotz aller Erkenntnisse und Appelle ist die Abrissbilanz in München erschreckend. Allein rund um den ebenfalls abgebrochenen Hauptbahnhof werden oder wurden gerade mehrere gut nachnutzbare Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Rechnet man das nach dem deutschen Klimaschutzgesetz pro Jahr begrenzte CO2-Budget für Bautätigkeiten auf die lokale Ebene um, hat München sein CO2-Budget für Neubauten in Serie mehrfach überschritten.
Wir wollen mit Politikern, Verwaltungsfachleuten und Aktivisten der Abrissvermeidungsszene diskutieren, wie der spürbare Bewusstseinswandel in Handeln und Realität umgesetzt werden kann. M. P.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.