Im elften Jahr dieser Reihe verändern wir unser Format etwas: Aus dem Dialog der Generationen wird der Dialog der Künste. Studierende der Hochschule für Fernsehen und Film München und der Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Prof. Julian Rosefeldt (Medienkunst), stellen sich gegenseitig ihre Filme und Arbeiten vor und stehen Rede und Antwort, in deutscher oder englischer Sprache.
Mit welchen Themen beschäftigen sich die Studierenden beider Kunsthochschulen? Wie arbeitet die junge Generation heute? Wie unterscheiden sich die Studierenden in ihren Herangehensweisen? Es werden aktuelle Kurzfilme der HFF München und aktuelle mediale Arbeiten der AdBK München gezeigt – in Anwesenheit der Filmemacherinnen und Filmemacher, Künstlerinnen und Künstler.
Die HFF-Präsidentin Prof. Bettina Reitz und die AdBK-Präsidentin Prof. Karen Pontoppidan begrüßen gemeinsam.
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Glückstag
Bernhard Wohlfahrter: Glückstag, 2022, 20 Min.
Hochsommer in München. Der verwitwete Rentner Gerd zieht durch die leuchtende Stadt an der Isar, um die Überreste der arbeitenden, badenden und feiernden Menschen zu sammeln: Pfandflaschen.
Dabei stellt er sich die Frage: Hat heute Morgen niemand außer ihm die Nachrichten im Radio gehört?
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Papel
Gisela Carbajal Rodríguez und Felix Klee: Papel, 2021, 8 Min.
Sofía hängt in der ganzen Stadt Suchplakate für ihren vermissten Freund Luis auf. Kopien seines Bildes umgeben sie, aber er bleibt ein Gesicht auf dem Papier – Luis ist einer der mehr als 80.000 Vermissten in Mexiko. Nachts wird Sofía von einem wiederkehrenden Traum heimgesucht: Nach und nach verwandelt sich ihre Welt in Papier. Zuerst die Vögel, dann der Boden, ihr Zimmer, bis sogar der Tod aus Papier besteht.
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Velhice
Anna-Maria Dutoit: Velhice, 2023, 8 Min.
Eine Landschaft erinnert sich an ihre Entstehung. Von Gletscherzungen zu wütenden Waldbränden erzählt der Essay-Film über den anthropologischen Einfluss auf Landschaften.
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Sunstrokes
Julian Rabus: Sunstrokes – Theo, 2023, 10 Min.
„Sunstrokes – Theo“ erzählt die Geschichte von Rachel, die New York verlassen hat, um in Los Angeles neu anzufangen. Dort lernt sie viele neue Menschen kennen und kämpft mit ihren wechselnden Gefühlen.
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Joy of the Worm
Eunju Hong: Joy of the Worm, 2023, 12 Min.
Michel Serres antwortete in seinem Buch „Parasite“ auf die Frage: „Was gibt der Mensch der Kuh, dem Baum, dem Stier, die ihm Milch, Wärme, Schutz, Arbeit und Nahrung geben?“ mit „Den Tod“.
„Joy of the Worm“ zeichnet die geistige Reise einer jungen Frau nach, die durch verschiedene Kameraobjektive und Vorrichtungen zwischen Leben und Tod, Betäubung und Fantasie aufwacht und einschläft. Sie bringt einen Roboter-Vogel zur Welt, doch ob er aus ihrem Mutterleib stammt, bleibt unklar. Dieses Video hinterfragt den Zustand des Lebens und des Todes aus den Blickwinkeln verschiedener Wesen.
Als Cleopatra in Shakespeares „Antonius und Cleopatra“ versucht, sich mit dem Gift einer Schlange umzubringen, sagt der Narr: „Ich wünsche Euch viel Freude mit dem Wurm (Schlange).“ Mit diesen Worten des Narren versucht dieses Video das Konzept der „Betrachtung“ umzukehren und die Zuschauer zu betrachten.
© Manuela Illera,
Animal Ventus
Manuela Illera: Animal Ventus, 2022, 30 Min.
„Animal Ventus“ ist ein Kurzfilm und ein konzeptionelles Musikalbum für Kinder (und Erwachsene), komponiert und konzipiert von León Rivera (8) und Manuela Illera. Es ist eine ursprüngliche Reise in innere Gedanken über den Körper und seine Animalität, Tanz, Verletzlichkeit, Scham, Wut und Ermächtigung. „Animal Ventus“ enthüllt mit Zärtlichkeit und Subtilität die Gedanken und Reflexionen über Männlichkeit eines 8-jährigen Migrantenkindes, das seine Identität auf der anderen Seite des Ozeans aufbaut.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.