Im Mittelpunkt unseres Portrait-Konzerts der mexikanisch-britischen Komponistin Hilda Paredes, aktuell Artist in Residence unter dem Dach des Meta Theaters im Künstlerhaus Villa Waldberta der Landeshauptstadt München, stehen drei Werke für Streichquartett, entstanden über einen Zeitraum von 17 Jahren. Ihr Œuvre beeindruckt mit seiner Vielfalt und Intensität von Themen, Inspirationen, Settings und Klanglandschaften. Das zeitgenössische Musiktheater verdankt ihr viele Anregungen. Geboren in Mexiko und seit Jahrzehnten in London lebend, ist Hilda Paredes eine Komponistin zwischen kulturellen Welten. Ihre Musik berührt postkoloniale Themen und Fragen der Geschlechtergerechtigkeit. Musikerinnen und Musiker schätzen die perfekte Balance zwischen einer ausgefeilten Kompositionstechnik und dem ausgeprägten Gespür für die jeweiligen Instrumente und die Künstlerinnen und Künstler, für die sie schreibt. Unser Programm, das in enger Abstimmung mit der Komponistin entstand, bietet eine Auswahl ihrer Werke für Streichquartett sowie Streichquartett mit Gitarre. Alle Werke wurden für das 1974 gegründete und weltweit renommierte Arditti Quartet (Ernst von Siemens Musikpreisträger 1999) geschrieben, das auch diesen Abend bestreitet. N. B.
Hilda Paredes (*1957)
Uy U T’an für Streichquartett (1998)
Son dementes cuerdas für Streichquartett mit Gitarre (2015)
Peter Hirsch im Gespräch mit Hilda Paredes
Cuerdas del destino für Streichquartett (2008)
Bitácora capilar für Streichquartett (2013)
Ausführende:
Arditti Quartet:
Irvine Arditti, Violine
Ashot Sarkissian, Violine
Ralf Ehlers, Viola
Lucas Fels, Violoncello
Nico Couck, Gitarre
© Graciela Iturbide,
Hilda Paredes
Hilda Paredes (*1957) hat sich als eine der führenden mexikanischen Komponistinnen ihrer Generation etabliert und lebt seit über 35 Jahren in London. Ihre Musik wurde von renommierten Ensembles, Solistinnen und Solisten in Auftrag gegeben, uraufgeführt und aufgeführt, darunter das Ensemble Modern, das Ensemble Recherche, das Arditti Quartet, das Collegium Novum Zürich, das Hilliard Ensemble, die London Sinfonietta oder das Orquesta Filarmónica de la Ciudad de México. Ihre Musik wurde unter anderem in der Wigmore Hall, beim Edinburgh International Festival, beim Festival d'Automne à Paris und bei Wien Modern aufgeführt. Die Vielseitigkeit ihrer Arbeit zeigt sich in ihrem Katalog, der eine breite Palette elektroakustischer Elemente enthält, mit Werken, die am IRCAM Paris (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique), CIRM (Centre National de Création Musicale) und SWR Experimentalstudio entstanden sind. Hilda Paredes wurde mit einer Reihe internationaler Auszeichnungen geehrt, zuletzt mit dem renommierten Ivors Composer Award für ihre gefeierte Kammeroper Harriet (ein Portrait der afroamerikanischen Freiheitskämpferin Harriet Tubman).
© Alexandre Delmar,
Arditti Quartet
Seit seiner Gründung 1974 durch den Violinisten Irvine Arditti wurden dem Arditti Quartet mehrere hundert Streichquartette gewidmet und es entwickelte sich zu einer festen Größe der jüngsten Musikgeschichte. Komponisten wie John Cage, Brian Ferneyhough, György Kurtág, Helmut Lachenmann, György Ligeti, Wolfgang Rihm und Karlheinz Stockhausen haben ihm die Uraufführung ihrer Werke anvertraut. Auch pädagogisch sind seine Mitglieder aktiv: Als langjährige Dozenten bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt gaben sie zahlreiche Meisterkurse und Workshops. Die Diskografie des Quartetts umfasst über 180 CDs. Auch legendäre Episoden wie Stockhausens Helikopter-Streichquartett wurden vom Ensemble auf CD festgehalten. Das Arditti Quartet hat in 50 Jahren zahlreiche Preise erhalten, darunter mehrfach den Deutschen Schallplattenpreis und den Gramophone Award. 1999 wurde ihm der Ernst von Siemens Musikpreis für sein musikalisches Lebenswerk verliehen – eine Auszeichnung, die das Quartett in eine Reihe stellt mit Preisträgern wie Luciano Berio, Benjamin Britten, György Ligeti und Wolfgang Rihm.
© Bart Boodts,
Nico Couck
Der in Antwerpen lebende Gitarrist Nico Couck (*1988) erwarb seinen Master-Abschluss am Königlichen Konservatorium Antwerpen unter Roland Broux. Er gewann zahlreiche Preise sowie ein Stipendium der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik mit einem Schwerpunkt auf aktuellen Entwicklungen in der Musik. Nico Couck war bereits bei vielen renommierten Veranstaltern und Festivals auf der ganzen Welt zu erleben, u. a. in Köln, Paris, Moskau, Chicago, Warschau und Wien. Er arbeitete mit Komponistinnen und Komponisten wie Oscar Bianchi, Chaya Czernowin, Hilda Paredes, Steven Takasugi und Serge Verstockt zusammen und brachte ihre Werke zur Uraufführung. Neben seiner solistischen Tätigkeit ist Nico Couck Mitglied des Nadar Ensembles und Artist-in-Residence bei ChampdAction in Antwerpen. Derzeit ist er zudem Assistenzprofessor für Gitarre und Kammermusik am Königlichen Konservatorium Antwerpen.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.