Ewald Palmetshofer ist einer der wenigen zeitgenössischen Dramatiker, deren Stücke nicht nur uraufgeführt, sondern auch nachgespielt werden. Das liegt an seinem Vertrauen auf die erzählerische Dynamik. Palmetshofers Dramatik funkelt, ist komisch, abgründig, unberechenbar, sie bietet Sätze von Bernhardschem Grimm und Horváthscher Traurigkeit und Figuren, die, auch wenn sie oft nur kurz auftreten, ausdrucksstark gezeichnet sind. Als Betreuer von sozial benachteiliten Jugendlichen und in einem Tageszentrum für Obdachlose, begann Palmetshofer Kurzgeschichten zu schreiben, die er in Lesungen präsentierte. Dadurch wurde er zur performativen Kunst angeregt. Noch vor seinen Dramen und Theaterstücken verfasste er Mundarttexte, die mit der Wirkung von Sprache experimentierten. Stücke wie hamlet ist tot. Keine schwerkraft, sauschneidn. ein mütterspiel oder Vor Sonnenaufgang markierten Höhepunkte im gegenwartsdramatisch ausgedörrten Spielplan.
Mit der Intendanz von Andreas Beck am Münchner Residenztheater erhielt Palmetshofer ein Engagement als Dramaturg. Mit seinem Stück Die Verlorenen feierte er einen umjubelten Einstand und beeindruckte das Münchner Publikum mit seiner uneigentlichen Diktion und herrlich verkünstelten Satzführung. S. S.
Zur 6. Ausgabe der Reihe »Schreiben fürs Theater«, hat Simon Strauß, Theaterkritiker der F.A.Z und Mitglied in der Sektion Darstellende Kunst, den österreichischen Dramatiker Ewald Palmetshofer zum Gespräch eingeladen. Es geht um das Verhältnis von Sprache und Schauspiel, Gegenwart und Zukunft der Dramatik und die Frage, was am Ende vom Theater überdauern wird.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.