Die Bayerische Akademie der Schönen Künste, München, und die Hansestadt Lübeck verleihen ihren gemeinsam vergebenen Thomas-Mann-Preis im Jahr 2023 an den Schriftsteller Ralf Rothmann.
Seit seinem Debütroman Stier von 1991 hat der 1953 geborene Ralf Rothmann in zahlreichen Romanen und Erzählungsbänden ganz unterschiedliche, chronisch ungesicherte Lebenswelten literarisch erfahrbar gemacht: das Bergbaumilieu des Ruhrgebiets der Nachkriegszeit – etwa in den Romanen Milch und Kohle, 2000, und Junges Licht, 2004 –, die Hauptstadt Berlin um die Jahrtausendwende in Hitze, 2003, zuletzt die von der eigenen Familiengeschichte geprägte Herkunftsgeschichte der Kriegs- und Nachkriegszeit in der Romantrilogie Im Frühling sterben, 2015, Der Gott jenes Sommers, 2018, und Die Nacht unterm Schnee, 2022. Wie seine Gedichte zeichnen sich Rothmanns Romane und Erzählungen durch ihre suggestiven Bilder, ihre Milieudichte und eine auf Genauigkeit abzielende, unprätentiöse Sprache aus, die der Schwerkraft der eigenen Erfahrung folgt. Den Thomas-Mann-Preis 2023 erhält er für sein erzählerisches Werk, das auf einzigartige Weise in raue, aufreibende Arbeitswelten abtaucht und zugleich die Krisen und Abgründe einer künstlerischen Lebensform schildert.
Der Thomas-Mann-Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.