Der Rainer-Malkowski-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste geht im Jahr 2024 an den Lyriker Wilhelm Bartsch. Das Malkowski-Stipendium wurde der Dichterin Nancy Hünger zuerkannt.
Wilhelm Bartsch, geboren 1950 in Eberswalde, seit 1976 in Halle an der Saale lebend, veröffentlicht seit den achtziger Jahren vor allem Gedichte, aber auch Romane, Essays, Übersetzungen und Kinderbücher. Sein meisterhafter Gedichtband Hohe See und niemands Land (2024) verblüfft durch den souveränen, ganz eigensinnigen Umgang mit Reim und klassischem Versmaß, mit einem ironischen und pathetischen Vexierspiel zwischen Shakespeare und deutscher Unheilsgeschichte, und hier erklingen sogar alte Formen wie Liebessonett oder Ballade in einem unerhörten Ton, als seien sie vollkommen neu:
Doch wer zur See fährt, hofft auch, dass er landet,
Dass Liebe Liebe bleibt, noch wenn sie strandet.
Nancy Hünger, 1981 in Weimar geboren, lebt in Tübingen. Seit ihrem ersten Gedichtband Aus blassen Fasern Wirklichkeit( 2006) fand sie große Beachtung als eine der selbständigsten Stimmen einer neuen lyrischen Generation.
Der Rainer-Malkowski-Preis ist, mit einem Preisgeld von 30.000 Euro, einer der höchstdotierten deutschen Literaturpreise. Das Stipendium ist mit 5.000 Euro dotiert. Der Preis verdankt sich der 2005 gegründeten Rainer-Malkowski-Stiftung und entspricht damit dem Wunsch des 2003 verstorbenen Lyrikers.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.