Ein Abend zum 100. Geburtstag eines der bedeutendsten Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Luigi Nono (1924–1990), Mitglied der Abteilung Musik der Bayerischen Akademie der Schönen Künste seit 1983 und prominenter Vertreter der sogenannten „Darmstädter Schule“, zu der er immer auch gewisse Distanz hielt. „Alle meine Werke gehen immer von einem menschlichen Anreiz aus: ein Ereignis, ein Erlebnis, ein Text unseres Lebens rührt an meinen Instinkt und an mein Gewissen und will von mir, daß ich als Musiker wie als Mensch Zeugnis ablege“, so Nono 1958. Wie kaum ein anderer verband er humanistische, auch politische Positionierung mit dem unbedingten Anspruch geistiger Durchdringung und künstlerischer Qualität. Der Abend spürt der unverminderten, ja erneuerten Aktualität Nonos nach, beleuchtet seinen musikalischen wie gedanklich-poetischen Kosmos und spannt den Bogen vom frühen ‚Ton der resistenza‘ bis zum „suono mobile“ des Spätwerks. Er versammelt drei gewichtige Werke – je eines aus der frühen, der mittleren sowie der spätesten Phase – flankiert von Texten und Gedichten, die in seinen Werken aufscheinen oder in unmittelbarer Beziehung zu ihnen stehen. P. H.
Programm
Luigi Nono (1924–1990)
„Hay que caminar” soñando (1989)
für zwei Violinen
… sofferte onde serene … (1976)
für Klavier und Tonband
Polifonica – Monodia – Ritmica (1951)
für Ensemble, Urfassung
Texte von Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Velimir Chlebnikov, Edmond Jabès, Julius Fučík, Friedrich Hölderlin, Heiner Müller und Cesare Pavese.
Mitwirkende:
Sibylle Canonica, Lesung
Jean-Pierre Collot, Klavier
Nina Takai, Violine
Viktor Stenhjem, Violine
der/gelbe/klang:
Tobias Kaiser, Flöte
Oliver Klenk, Klarinette
Stefan Schneider, Bassklarinette
Koryun Asatryan, Altsaxophon
Carlos Duque, Horn
Mathias Lachenmayr, Schlagzeug
Adriaan Feyaerts, Schlagzeug
Rosa Montañés Cebriá, Schlagzeug
Jean-Pierre Collot, Klavier
Peter Hirsch, Gesamtkonzept und Leitung
© Eredi Luigi Nono,
Luigi Nono, »Polifonica – Monodia – Ritmica«, Reinschrift (f. 02.06.015r); Archivio Luigi Nono, Venezia
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.