Auf Initiative und in Zusammenarbeit mit der Ernst von Siemens Musikstiftung hat die Bayerische Akademie der Schönen Künste das Forum junger Komponistinnen und Komponisten ins Leben gerufen. In diesem Rahmen werden junge Komponierende mit einer Auftragskomposition vorgestellt. Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler kuratieren außerdem das Rahmenprogramm zur Uraufführung mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts in Absprache mit der Abteilung Musik der Akademie. Das Projekt dient der Nachwuchsförderung ebenso wie der Repertoireerweiterung für zeitgenössische Musik.
Programm:
Xiaoyong Chen (*1955)
Diary VI (2019) für Klavier
Caroline Shaw (*1982)
Limestone & Felt (2012) für Violoncello und Viola
Wolfgang Rihm (1952–2024)
Dyade (2010) für Violine und Kontrabass
Salome Kammer im Gespräch mit Minzuo Lu und Sophie Lücke
Minzuo Lu (*1991)
Solitario (2021) für Streichtrio
Anna Thorvaldsdottir (*1977)
Shades of Silence (2012) für Violine, Viola, Violoncello und Klavier
Minzuo Lu
Ihr, Monolog (2024), Auftragskomposition für Violine, Violoncello, Kontrabass und Klavier
Uraufführung
I Die Göttin der Liebe und Schönheit
II Mona Lisa
III »Das Ringen um das Überqueren, aufgeschreckt fliegen Möwen und Reiher auf«
IV Sie fällt in den Abgrund der Schönheit
V Und dann war Stille
Minzuo Lu, geboren 1991 in Shanghai, China, absolvierte ihr Kompositionsstudium im Solistenexamen bei Wolfgang Rihm und Markus Hechtle an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Zuvor studierte sie am Shanghai Conservatory of Music bei Huang Lü und an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Xiaoyong Chen. Zurzeit wohnt sie in Karlsruhe. Einige ihrer mehr als 50 Werke (darunter »Silbrige Blütenknospe – Schnee« für Streichquartett, »Das Lied der Blüten begraben« für Mezzosopran und Ensemble, »FANFAN II« für Ensemble und »Bahn« für Viola solo) haben Preise bei verschiedenen internationalen Kompositionswettbewerben gewonnen. 2021 nahm Minzuo Lu an der Ersten Hans Zender Akademie in Meersburg teil, in deren Rahmen ihr Werk »Solitario« (2021) für Violine, Viola und Violoncello bei den Meersburger KonzertGesprächen uraufgeführt wurde. Im Abschlusskonzert des Meisterkurses in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste hatte das Werk seine erste Münchner Aufführung, interpretiert von den Teilnehmenden des Meisterkurses. 2022 nahm Minzuo Lu am Composer Seminar der Lucerne Festival Academy unter der Akademieleitung von Wolfgang Rihm und Dieter Ammann teil. Zuletzt erhielt sie ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, das Wolfgang-Rihm-Stipendium der Hoepfner Stiftung und 2023 das Aufenthaltsstipendium in der Sparte Komposition im Herrenhaus Edenkoben.
© Astrid Ackermann,
Ensemble der/gelbe/klang
Das Münchner Ensemble der/gelbe/klang widmet sich der Musik von heute in ihrer ganzen ästhetischen Bandbreite, neugierig, experimentierfreudig und immer auf der Suche nach zeitgemäßen Ausdrucksformen. 2020 gegründet, wurde es schnell zu einem wichtigen Protagonisten der Neuen Musik in Deutschland. Es entstanden Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk und das Label NEOS, für ZDF/ARTE spielte der/gelbe/klang die Musik von Olav Lervik zu Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens ein. Gastspieleinladungen führten zu Festivals in Deutschland, Frankreich, Österreich und in die Schweiz. Als Gastdirigenten konnte das Ensemble u. a. Vladimir Jurowski, Emilio Pomàrico, Pierre-André Valade und Vimbayi Kaziboni gewinnen. Mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding realisierte der/gelbe/klang den szenischen Zyklus Dichterliebe von Christian Jost, die Kinderoper Die Gänsemagd von Iris ter Schiphorst und die Kammeroper 4.48 Psychose von Philip Venables. Etliche Werke wurden für das Ensemble geschrieben, darunter Kompositionen von Anahita Abbasi, Vykintas Baltakas und Valerio Sannicandro. 2021 wurde der/gelbe/klang mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Fundamental wichtig ist dem Ensemble der unmittelbare Kontakt zu Komponistinnen und Komponisten der jüngeren und jüngsten Generation. Auch die Interpretation von Schlüsselwerken des 20. Jahrhunderts gehört zum Selbstverständnis der Musikerinnen und Musikern. Zentral ist zudem die Entwicklung genreübergreifender Projekte, besonders die Verbindung mit visuellen Elementen. Eine solche Erweiterung des Konzertbegriffs ist für das Ensemble essenziell – diese Überzeugung führte auch zur Wahl des Namens der/gelbe/klang, nach Wassily Kandinskys genialem Konzept einer ganzheitlichen »Bühnenkomposition«.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.