Am 20. Juni 2024 wäre der Bildhauer Fritz Koenig, einer der bedeutendsten Protagonisten der deutschen Bildhauerkunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, 100 Jahre alt geworden. 1969 wurde er zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gewählt. Die TU München berief ihn 1964 auf den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten, den er bis 1994 innehatte.
An diesem Abend sprechen Peter Brückner, Florian Nagler und Stefanje Weinmayr zusammen mit Dieter Wieland, der Fritz Koenig über Jahrzehnte seines Lebens begleitet hat, über drei Themen:
Fritz Koenig. Eine Werkgenese. Stefanje Weinmayr stellt Leitmotive des Schaffens in bedeutenden Hauptwerken vor.
Fritz Koenig als Lehrmeister. Sehen. Fühlen. Gestalten. Peter Brückner hat bei Fritz Koenig an der TU München studiert und spricht über den Bildhauer als prägenden Lehrmeister des Sehens im Wechselspiel von Architektur und Plastischem Gestalten.
Gedanken eines Architekten zum Ganslberg. Florian Nagler besuchte den 2018 bereits ein Jahr verwaisten Ganslberg, den Lebens- und Arbeitsort Fritz Koenigs. Gemeinsam mit Andreas Meck und den Studierenden der TU München und der Hochschule München entwickelte er architektonische Ideen zur Zukunft des Ganslbergs. S. W.
Die Kunsthistorikerin Dr. Stefanje Weinmayr war von 1995 bis 1997 wissenschaftliche Kuratorin der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung und leitete von 1997 bis 2020 das Skulpturenmuseum, heute Koenigmuseum, im Hofberg in Landshut.
Peter Brückner studierte Architektur an der Technischen Universität München. Dort war Fritz Koenig im Wintersemester 1988/1989 und im Sommersemester 1989 einer seiner prägendsten Lehrmeister. Am Lehrstuhl für Plastisches Gestalten absolvierte Peter Brückner bei dem Bildhauer auch seine Hauptfachprüfungen sowie sein Diplom.
Seit 1990 leitet Peter Brückner zunächst mit seinem Vater Klaus-Peter Brückner und seit 1996 mit seinem Bruder Christian Brückner das Büro Brückner & Brückner Architekten mit Sitz in Tirschenreuth und Würzburg. Das Büro realisierte seither mehr als hundert, zahlreich ausgezeichnete Bauprojekte, darunter viele Kirchen, Museums- und Kulturbauten, Bildungsbauten, Verwaltungsbauten und Arbeitswelten, zuletzt etwa die Christuskirche in Neumarkt i.d.OPf. oder das Diözesanmuseum in Freising. Peter Brückner hatte überdies mehrere Gastprofessuren inne, ist derzeit Mitglied im Gestaltungsbeirat der Landeshauptstadt München und im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst. In Tirschenreuth und Würzburg sind heute ca. 60 Mitarbeitende beschäftigt.
Nach einer Zimmermannslehre studierte Prof. Florian Nagler Architektur an der Universität Kaiserslautern. Gast- und Vertretungsprofessuren führten ihn an die Gesamthochschule Wuppertal, die Königlich Dänische Akademie in Kopenhagen und die Hochschule für Technik in Stuttgart. Prof. Nagler ist Gründungsmitglied der Stiftung Baukultur und seit 2010 Mitglied der Akademie der Künste, Sektion Baukunst in Berlin, sowie seit 2014 ordentliches Mitglied der Abteilung Bildende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Der Lehrstuhl von Prof. Nagler an der Technischen Universität München konzentriert sich auf die Verbindung von Entwurf und Konstruktion und die Umsetzung analytischer Studien in konkrete Entwürfe. Dabei steht von Anfang an die materielle Präsenz der Bauwerke im Mittelpunkt. Die Forschung thematisiert „einfach bauen“ und zielt darauf ab, den Bauprozess zu vereinfachen.
Dieter Wieland (*1937) studierte Kunstgeschichte, Bayerische Landesgeschichte und Neuere Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1961 ist er als freier Mitarbeiter für den Bayerischen Rundfunk tätig, wo er mehr als 250 Filme erstellte, u. a. seit 1972 für die Sendereihe „Topographie“ sowie seit 1990 für die Sendereihe „Skizzen aus Deutschland“. Buchveröffentlichungen, u. a. „Bauen und Bewahren auf dem Lande“ (Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, 1978), „Gebaute Lebensräume“ (Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, 2009), Historische Parks und Gärten (Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, 1993), „Grün kaputt. Landschaft und Gärten der Deutschen“ (Raben Verlag München, 1983). Dieter Wieland erhielt zahlreiche Auszeichnungen, wie u. a. 1974 die Ehrenplakette „Pro Arte“ der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1981 den Deutschen Denkmalschutzpreis, 1990 den Bayerischen Fernsehpreis, 1992 den Karl-Friedrich-Schinkel-Ring des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, 1994 den Bayerischen Verdienstorden, 2007 den Bayerischen Architekturpreis sowie den Bayerischer Staatspreis für Architektur, 2015 die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber, 2016 den Lessing-Preis für Kritik. 2021 wurde Dieter Wieland für sein Lebenswerk mit dem „Bamberger Zentauren“ bei den 31. Bamberger Kurzfilmtagen ausgezeichnet.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.