2024 feiert Thomas Manns berühmtester Roman Der Zauberberg den 100. Jahrestag seines Erscheinens. Der Zauberberg-Tag der Bayerischen Akademie der Schönen Künste widmet Thomas Manns Jahrhundertroman eine Vortragsreihe, welche die Rolle der verschiedenen Künste in seiner Handlung und seinem Umfeld ausleuchtet. Der Germanist und Theaterwissenschaftler Jens Malte Fischer beschreibt anhand der vom Protagonisten Hans Castorp im Kapitel »Fülle des Wohllauts« – dessen Titel hier beziehungsreich umgekehrt wird – auf dem Grammophon des Lungensanatoriums aufgelegten Schallplatten das Beziehungsnetz der Kompositionen und Aufnahmen in dem Roman. Der Kunsthistoriker Henry Keazor analysiert die unmittelbare und subtextuelle Rolle der Bilder in der Zauberberg-Welt. Der Schriftsteller Martin Mosebach stellt sich der Frage, inwieweit Thomas Manns Roman auf das 19. Jahrhundert zurückweist oder die Spannungen des 20. Jahrhunderts spiegelt und vorausnimmt. Seine besondere Note erhält der Zauberberg-Tag der Akademie durch den Brückenschlag zu Franz Schuberts Winterreise, sind Liedzyklus und Roman doch poetisch-musikalische Vergegenwärtigungen der Todeslandschaft des Winters. Der einleitende Vortrag von Dieter Borchmeyer, Altpräsident der Akademie, wird jenen Brückenschlag erläutern. Der junge Bariton Gerrit Illenberger, Schüler der Liedklasse von Christian Gerhaher und Gerold Huber an der Münchner Hochschule für Musik und Theater, wird zum Abschluss des Tages mit Gerold Huber am Klavier Schuberts Liedzyklus aufführen. D. B.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.