Das Auftragsstipendium der Friedrich-Baur-Stiftung an eine ukrainische Künstlerin/einen ukrainischen Künstler erhielt Anastasiia Batishcheva, geb.1999 in Charkiw. Batishcheva wurde in den klassischen Disziplinen der Bildenden Kunst in der Ukraine ausgebildet. 2019 übersiedelte sie nach München, wo sie an der Akademie der Bildenden Künste u. a. bei Prof. Dieter Rehm und Prof. Armin Linke studiert. In Deutschland konnte Anastasiia Batishcheva die für sie notwendige Distanz finden, um sich mit dem gestalterischen Erbe des osteuropäischen Kulturkreises auseinanderzusetzen. Die Fotografie bildet den Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Praxis: einer intensiven Beschäftigung mit der sowjetischen Moderne in der Bildenden Kunst und Architektur. Seither sind öffentliche Archive, Found-Footage sowie in Fotoreportagen eingebettetes Interview- und Bildmaterial die bevorzugten Werkzeuge für ihre Recherche und Arbeit.
In Bild und Text zeigt die Kabinettausstellung erste Ergebnisse des Publikationsprojektes mit dem Arbeitstitel Goodbye, Stalin. In der Präsentation werden fotografische und kulturtheoretische Ansätze unterschiedlich kombiniert. Die Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick in den aufwändigen Arbeitsprozess von Batishchevas Fotomontagen, einer zeitgenössischen Nachstellung bekannter Motive der Malerei des Sozialistischen Realismus. A. K.
Der Kunsthistoriker Dr. Ulrich Pohlmann leitete von 1991 bis 2022 die Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums, die zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland zählt. Zuletzt veröffentlichte er (gemeinsam mit Kathrin Baumstark) die Publikation »Watch! Watch! Watch! Henri Cartier-Bresson« anläßlich der Ausstellung im Bucerius Kunst Forum Hamburg (2024).