Die Theater haben auf den Zuschauerschwund der letzten Jahre reagiert und sich verpflichtet, Strategien zu entwickeln, um neue und andere Zuschauergruppen zu gewinnen. Die diverse Stadtgesellschaft soll sich auf der Bühne und im Zuschauerraum abbilden. Das traditionelle Theater-Abonnement ist ein Auslaufmodell. Es braucht eine neue Initiative der Komplizenschaft und Beziehungsarbeit. Sollten die öffentlich finanzierten Häuser durch die stärkere Einbindung und mit Hilfe von städtischen Gremien, Kulturamt und Bürgerschaft künstlerische Inhalte und spezielle Zielgruppenansprachen realisieren? Ein Kritiker schrieb in der Neuen Zürcher Zeitung: »Gendersterne, Trigger-Warnungen und Diversitätsgebote mögen der Inklusion gewidmet sein. Aber sie bringen ihrerseits Exklusion mit sich.« Was ist da los? Was sind eigentlich die Gradmesser für Relevanz und Legitimation von Theatern? Die überregionalen Kritiken und Festivaleinladungen oder der Kartenverkauf vor Ort? Ab welchem Alter sollten sich Menschen überhaupt für Theateraufführungen interessieren? Ist es eigentlich ein Problem, wenn Jugendliche Computerspiele einer Theateraufführung vorziehen und sind sie dann als Publikum für immer verloren? Welcher Kunstanspruch ergibt sich aus dem soziologischen Wandel, der in den Städten zu beobachten ist? Welcher Programmumfang wird von Theatern eigentlich erwartet, um die diversen Gruppen einer Stadt vom dokumentarischen Projekt bis zur opulenten Klassikerinszenierung zu bedienen? Die Politik ist gefordert, denn was soll gefördert werden? M. G.
Nachtkritik wird die Veranstaltung live übertragen.
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